Weihnachtsgrüße des KJV BZ

Liebe Jägerinnen und Jäger,

2023 neigt sich dem Ende. Es war ein Jahr mit vielen Herausforderungen.

Dabei standen so einige Themen wie die ASP, die Wiederaufforstung und der Wolf im Fokus. Es war keine leichte Aufgabe für die Jägerschaft gewesen, hierbei den gesunden Mittelweg zu finden.

Wir Jägerinnen und Jäger sind als privilegierte Nutzer auch immer ein Teil der Natur. Gelegenheiten, die den Moment des Innehaltens, des Staunens und der Prüfung des eigenen Handelns auslösen, gibt es genügend - man muss nur fähig, offen und bereit sein, sie wahrzunehmen.
Das Jahr verging, mal ganz laut, mal ganz leise. Das Gesetz der Natur zog ruhig seine Kreise
Jagdgöttin Diana – uns stets gut gesonnen, hat mit uns manch jagdlichen Gipfel erklommen.

Nun weihnachtet es in Wald, Feld und Flur.
Zeit im Revier – für jeden Waidmann die Kur
Von den Folgen einer so schnelllebigen Welt.
In der Anblick von Wild die Erholung darstellt.

Wie in jedem Jahr zur selbigen Zeit.
Gibt uns die Weihnacht nun die Gewissheit
Alles sei geblieben, wie es immer war.
Ein Stückchen von früher ist nach wie vor da.

Denn wenn diese Welt, in der man lebt.
Sich schneller dreht, sich vielleicht überschlägt
Bleibt uns die willkommene Option.
Unsere jagdlich-grüne Tradition.

Das Revier – Rückzugsort für den Jägersmann.
Der dort seiner Aufgabe frönen kann
Das Wild zu hegen, zu pflegen, zu schützen.
Um damit das Gleichgewicht zu unterstützen.

Dort im Wald, wo vom Mensch‘ keine Spur.
Finden wir sie: Freiheit, so unheimlich pur
Ein stilles Plätzchen, ganz unberührt.
Was doch all unsere Sehnsüchte schürt
Nach Einklang und Geborgenheit.
Ganz weit weg von den Fängen der Zeit.

(Paul Ehrenfeld)

Der Vorstand wünscht allen Jägerinnen und Jägern sowie ihren Angehörigen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest,
einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2024 Glück, Zufriedenheit, vor allen aber Gesundheit und ein kräftiges Weidmannsheil!

Ihr Kreisjagdverband Bautzen

150.000 Proben durch Landesuntersuchungsanstalt analysiert

Ministerin Köpping: »LUA ist eine starke Säule bei der ASP- Bekämpfung«

Die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA) ermöglicht durch umfassende veterinärmedizinische Analysemöglichkeiten, dass der Freistaat immer ein tagaktuelles Bild von der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat. Seit dem ersten ASP-Nachweis im Landkreis Görlitz am 31. Oktober 2020 wurden durch die LUA-Labore rund 150.000 Proben untersucht. 73.231 der untersuchten Proben stammten von Wildschweinen. 76.755 Proben stammten von Hausschweinen. Aufgrund der verstärkten Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen sind die Untersuchungszahlen nach Ausbruch der ASP sprunghaft von 5.000 bis 10.000 Proben pro Jahr auf derzeit 40.000 bis 60.000 Proben pro Jahr angestiegen. Um die gestiegenen Anforderungen zu bewältigen wurden seitens der LUA die Proben- und Transportlogistik – insbesondere von Fallwild – verbessert, die Untersuchungskapazitäten erweitert, die Arbeitsabläufe im Labor sowie die Befundübermittlung angepasst. Neben der diagnostischen Arbeit stellt die LUA Untersuchungsdaten für die nationale und EU- weite Berichterstattung zur Verfügung und ist im Krisenstab des SMS, im Landestierseuchenkrisenzentrum sowie der ASP-Expertengruppe vertreten. »Ich möchte den Expertinnen und Experten der LUA ausdrücklich für ihren großen Anteil bei der ASP-Bekämpfung danken. Sie waren in zwei Krisen gleichzeitig eine verlässliche Analyseinstitution – denn auch ein Großteil der PCR-Tests zur Feststellung des Coronavirus wurde von der LUA untersucht«, erklärt Staatsministerin Petra Köpping. Sie ergänzt: »Dank der schnellen und auch an Wochenenden verlässlichen Probenanalyse sind wir immer über das Ausmaß der ASP-Ausbrüche und die jeweiligen Hotspots informiert und konnten schnell die notwendigen Maßnahmen wie Zaunbau, Fallwildsuche und verstärkte Bejagung einleiten.

Die LUA ist eine starke Säule bei der ASP-Bekämpfung.« Der Erregernachweis bei der ASP-Beprobung erfolgt – ähnlich wie in der Corona-Pandemie des Menschen – mittels PCR durch Detektion spezifischer Genomabschnitte des ASP-Virus. Um die hohen Probenzahlen zeitnah bearbeiten zu können, ist die Methodik an allen drei LUA- Standorten in Dresden, Chemnitz und Leipzig etabliert und wird arbeitstäglich durchgeführt. Die getrennte Bearbeitung von Probenmaterial aus freien Gebieten und solchem aus Restriktionsgebieten sowie von Wild- und Hausschweinen stellt sicher, dass Kontaminationsgefahren nahezu ausgeschlossen sind. Die LUA übermittelt den zuständigen Lebensmittelüberwachungsämtern vorab das Ergebnis der ASP- Untersuchung, so dass die einsendenden Jäger in der Regel am nachfolgenden Arbeitstag nach Eingang der Probe in der LUA über negative Untersuchungsergebnisse informiert werden können. Somit ist eine zeitnahe Verarbeitung bzw. Vermarktung gesund erlegter Wildschweine – zumindest von Tieren, die außerhalb der Restriktionsgebiete erlegt werden – möglich. Positive Proben werden entsprechend den rechtlichen Vorgaben an das Nationale ASP-Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut zur Bestätigung weitergeleitet und werden dort ggf. weitergehendcharakterisiert. Durch Versand der Proben, die Untersuchung undBefundung ist nach ca. einer Woche mit dem Endbefund des FLI zu rechnen. Zum Nachweis des ASP-Virus bei Fallwild, Unfallwild und erlegtem Schwarzwild wurden durch die LUA seit Oktober 2020 pro Jahr zwischen17.000 bis 25.000 Proben analysiert. Wichtig für die fachgerechteUntersuchung ist die korrekte Probennahme und der schnelle Transport über das zuständige Lebensmittel- und Veterinärüberwachungsamt (LÜVA).

Neben Blutproben von gesund erlegten Tieren eignen sich auch bluthaltige Tupfer. Weiterhin kommen ganze Tierkörper bzw. Organmaterial sowie
Knochen zur Untersuchung. Anders als in den anderen Bundesländern konnte in Sachsen bislang der Eintrag der Tierseuche in Hausschweinebestände erfolgreich verhindert werden. Aufgrund der Ausweitung der Restriktionszonen in den Jahren 2021 und 2022 sind jedoch eine zunehmende Anzahl von schweinehaltenden Betrieben von Überwachungsmaßnahmen betroffen, so dass auch die Probenzahlen bei Hausschweinen in den letzten drei Jahren sprunghaft von 1000 bis 1500 Proben pro Jahr vor 2020 auf seitdem 20.000 bis 36.000 Proben pro Jahr angestiegen. Neben Abklärungsuntersuchungen bei Verlustgeschehen und wöchentlichen Statusuntersuchungen zum Nachweis der ASP-Freiheit sind die hohen Probenzahlen auf Zertifzierungsuntersuchungen für den Handel zurückzuführen, z.B. zur Attestierung der ASP-Freiheit von Schweinen in der Restriktionszone II vor dem Transport zum Schlachthof. Die Kapazität der LUA für die ASP-Diagnostik konnte durch die Zuweisung von zwei Stellen für technische Mitarbeiter durch das SMS frühzeitig ausgebaut werden. Auch die Finanzielle Ausstattung der LUA wurden dem Mehrbedarf für die ASP-Diagnostik (Probenahmebestecke, Testkits, Verbrauchsmittel, Geräte, Probentransport) angepasst. Zudem war die LUA im laufenden Jahr an der Erweiterung des Sächsischen Wildmonitorings um ein ASP-Modul zur elektronischen Erfassung von Wildschweinproben und damit dem schnellen Datenaustausch zwischen Jägerschaft, LÜVÄ, LUA und Landeskrisenzentrum beteiligt.

Hintergrund:
Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine, also Wild- und Hausschweine, betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Überlebende Tiere entwickeln keine Immunität gegen das Virus, sie können sich erneut anstecken. Es gibt bisher keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Möglich ist die Übertragung auch durch Nahrungsmittel, für die mit dem ASP-Virus infiziertes Fleisch verarbeitet wurde. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich. Am 10. September 2020 wurde in Brandenburg ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt. Am 31. Oktober 2020 gab es den Indexfall in Sachsen. Seitdem wurden ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg- Vorpommern festgestellt. In Sachsen wurden bis dato insgesamt 2256 ASP-Fälle nachgewiesen. Davon sind 491 Fälle aktiv. In Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden 2022 und 2023 einzelne Fälle in Hausschweinbeständen nachgewiesen.

PDF-Dokument zum lesen

Links:
Aktuelles zur Afrikanischen Schweinepest hier.

Fundort und Probenstatus von ASP-Fällen künftig auf einer App

Ministerin Köpping: »ASP-Monitoring für Jägerschaft und Behörden wird deutlich erleichtert«

Entsprechend der Jagdgesetzgebung wirken die Jagdausübungsberechtigten im Freistaat Sachsen bei der systematischen Erfassung, Beobachtung und Überwachung bestimmter Wildarten mit. Hierzu wurde die IT-Anwendung »Sächsisches Wildmonitoring« entwickelt. Diese seit vielen Jahren im Einsatz befindliche Software wurde nun für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) um ein Modul zur ASP- Probenerfassung erweitert und wird künftig über ein Internetportal als auch über eine Smartphone-App nutzbar sein. Um zur Bekämpfung der ASP den Überblick über die Seuchenlage zu behalten, werden in Sachsen von jedem erlegten oder gefundenen Wildschwein Laborproben genommen und auf das ASP-Virus untersucht. Zur Einreichung der Laborproben müssen Probendaten erfasst werden. Das neue Modul des Wildmonitorings vereinfacht die Probendatenerfassung für alle Beteiligten und insbesondere die Jägerschaft. Die zusätzliche Anwendung ermöglicht den direkten Datenaustausch zwischen Jägern, Behörden und Landesuntersuchungsanstalt. Die Erweiterung wurde in Zusammenarbeit des Sozialministeriums, der Landesdirektion Sachsen, der Landesuntersuchungsanstalt und des Staatsbetriebs Sachsenforst realisiert. Das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft unterstützte das Vorhaben.

»Jägerschaft, Landesuntersuchungsanstalt und Regionalbehörden haben künftig alle Informationen über die Erlegung und die Probenahme direkt in einer Anwendung. Besonders den Jägerinnen und Jägern wird künftig eine leichtere Eingabe der für die ASP-Proben nötigen Daten ermöglicht«, erklärt Staatsministerin Petra Köpping. Sie ergänzt: »Damit wird der Prozess der Untersuchung von Wildschweinen auf das ASP Virus für alle Beteiligten vereinfacht und beschleunigt. Alles kann über die App laufen – von der Möglichkeit der Eingabe der Geo-Koordinaten am Erlegungsort bis zur Anzeige der Laborergebnisse. Damit wird besonders die für uns so wichtige Unterstützung der Jägerschaft bei der ASP-Bekämpfung erleichtert.« Mit der Erweiterung des Wildmonitorings wird es für die Jägerschaft möglich sein, direkt vor Ort mit der App auf dem Smartphone oder daheim am PC in einem Webportal Probendaten zu erfassen. Alle Angaben können einfach und benutzerfreundlich ausgewählt oder eingescannt werden. Durch die Nutzung eines verkürzten Probenbegleitscheines, der aus der Monitoringanwendung ausgedruckt werden kann, entfällt eine weitere handschriftliche und aufwendige Erfassung für den Jagenden.

Hintergründe:
Das Sächsische Wildmonitoring ist eine seit 2013 etablierte EDV-Anwendung, deren Betrieb und Betreuung dem Staatsbetrieb Sachsenforst obliegt.
Es dient der digitalen Erfassung von Jagdstrecken (Erlegungszahlen) und Wildtierbeobachtungen durch die sächsische Jägerschaft, sowie der Kommunikation zwischen Jagdbehörden und Jagdausübungsberechtigten. Etwa 80 Prozent der Jagdausübungsberechtigten nutzen diese Anwendung bereits. Mit der Digitalisierung der ASP-Probendatenerfassung wird ein klares System geschaffen, dass dazu führen wird, den Prozess zu vereinfachen und Fehler, etwa bei der Angabe von Koordinaten, zu vermeiden. Dies führt zu Entlastungen auf allen Seiten. Die Erweiterung wird vom Sozialministerium mit insgesamt ca. 180.000 Euro finanziert und soll ab Januar 2024 angewandt werden.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine, also Wild- und Hausschweine, betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Überlebende Tiere entwickeln keine Immunität gegen das Virus, sie können sich erneut anstecken. Es gibt bisher keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Möglich ist die Übertragung auch durch Nahrungsmittel, für die mit dem ASP-Virus insziertes Fleisch verarbeitet wurde. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht
ansteckend oder gefährlich. Am 10. September 2020 wurde in Brandenburg ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt. Am 31. Oktober 2020 gab es den Indexfall in Sachsen. Seitdem wurden ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern festgestellt. In Sachsen wurden bis dato insgesamt 2256 ASP-Fälle nachgewiesen. Davon sind 504 Fälle aktiv. In Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden 2022und 2023 einzelne Fälle in Hausschweinbeständen nachgewiesen.

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Links:
Aktuelles zur Afrikanischen Schweinepest hier.